Brunnenstube (11)

In nördlichen oberen Drittel von Amlishagen, Richtung Kreuzweg, befanden sich schon im 15. u. 16. Jahrhundert eine große Anzahl an Quellen. Diese wurden als
Brunnenschacht und Brunnenschachthaus für das Dorf gefasst und der Bereich deswegen auch Brunnenstubenäcker genannt.
In den Brunnenstubenäcker befindet sich die Brunnenstube für den früheren Pfarrbrunnen. Das steinerne Schachthaus trägt die Jahreszahl seiner Erstellung 1580. Der
Pfarrbrunnen floss durch Eichenröhren bis hinunter zum Pfarrhof (Pfarrbauer bzw. das alte Feuerwehr Haus).


Die Gutsherrschaft hatte einen eigenen Schloßbrunnen im Schloß. Dessen Quelle wurde in einer besonderen Brunnenstube im Herrengarten gefasst und ebenfalls über
Eichenröhren in den Schloßhof geleitet, woraus auch die Bewohner im unteren Dorf Wasser entnehmen durften.


Alle Brunnentröge waren aus Gußeisen gefertigt und dienten auch gleichzeitig als Viehtränken der Bauern. Die politische Gemeinde hatte 6 Brunnen, die sie im baulichen
Stand auf öffentliche Kosten erhalten musste.

Sie standen:                                                                                                                                                  
1. Bei der Ziegelhütte an der Straße nach Gerabronn.                                                          
2. Am jetzigen Pfarrhaus mitten im Dorf, gegenüber der Zufahrt zum Kirchplatz.  
3. Neben dem alten Rathaus / Landhaus von 1907 an der Straße nach Gerabronn     
4. Auf der Straße nach Blaufelden gegenüber der heutigen Ausfahrt vom Mittlerer Weg.
5. An der Straßenkreuzung Blaufelden – Kleinbrettheim (beim früheren Pfarrhof) 
6. bei der Brechhütte am Wege nach Kleinbrettheim. Dieser wurde seit 1951 nicht mehr genutzt

In den trockenen Jahren 1948 und 1949 entstand durch das fast vollständige Versiegen der Brunnen in Amlishagen eine ernste Wassernot. Das Wasser musste täglich mittels Wasserfahrzeugen aus nahegelegenen Quellen herbeigeführt werden. Um in Zukunft solch derartigen Vorkommnissen vorbeugen zu können, hat die Gemeindevertretung 1950 die Planung einer überregionalen Wasserleitung in Erwägung gezogen, die um 1953 gebaut wurde.

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