Burg und Schloss Amlishagen

Amlishagen - eine seltene Schildmauerburg und ein Schloss

Blick auf Schildmauer und Kirche
Blick von der Hammerschmiede im Tal - Bild von Otto Albrecht
Schildmauer 1
Schildmauer 2
Schildmauer 3
Schloss Amlishagen
Eingangsportal der Kirche

Fotos: Antje Kunz

In Amlishagen steht ein typisches Beispiel einer so genannten Schildmauerburg (wie sie hier im Südwesten von Deutschland häufig erbaut wurde) in hervorragend restauriertem Zustand. Burg, Schloss, ehemaliges Rathaus, ehemalige Schule, Gasthaus und Pfarrhaus bilden ein ansehnliches Ensemble um den Kirchplatz. Mit der recht offen gestalteten Burg und Schildmauer nimmt die Außenanlage ein Gelände von ca 65m auf 63m ein.

Nachweisbare Reste der Burg- und Schlossanlage stammen aus der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts. Erste Besitzer waren die Herren Amelungshagen als Vasallen der Grafen Hohenlohe-Brauneck.

Das Torhaus weist noch Eckquader und ein rekonstruierte Wappen auf, davor lag ursprünglich eine Zugbrücke, die durch eine Steinbrücke ersetzt wurde. Das herausstehende Torgebäude konnte von den Türmen aus flankiert werden und schützte den Eingang zum Schloss hin. Die Kernburg besteht aus Torhaus, Palas, Schildmauer und den Fundamenten weiterer Gebäude, die einen Hof umgeben. Die eindrucksvolle Schildmauer ist in ihrer Form selten. Obenauf befindet sich ein Fachwerkaufsatz. Eckquader wurden dabei nach dem Prinzip der staufischen Buckelquadern zur Verstärkung und Verzierung der Ecken genutzt.

Amlishagen wird das erste Mal 1253 urkundlich erwähnt. Der Ursprung liegt in einer kleinen Kernburg auf einem Sporn oberhalb des Brettachtales. Zwischen dem 14. und dem 17. Jahrhundert folgen zahlreiche Umbauten. Die Schildmauer entsteht Ende des 13. Jahrhunderts. Es folgt der äußere Verteidigungsring und die Türme, die auf die zweite Hälfte des 14. Jahrhunderts geschätzt werden. Das Schloss in der Vorburg ist aus dem 16. und 17. Jahrhundert. Im 18. Jahrhundert sterben die Besitzer (von Wollmershausen) aus. Es folgen mehrere Verkäufe bis schließlich 1821 Johann Karl von Horlacher, ein Arzt, die Burganlage kauft. Kurz darauf 1823 wird Amlishagen eine selbständige Gemeinde. 1972 wird Amlishagen nach Gerabronn eingemeindet und Mitte der 80er Jahre aufwendig saniert. Heute gehört die Burg und das Schloss den Nachfahren und ist in Privatbesitz.

Führungen mit dem Besitzer Herrn Bürger können vereinbart werden. Tel. (07952)6141.

Quellen und Literatur: Fritz Frank "Die Spanierin und ihre Hohenloher"; Friedrich-Wilhelm Krahe "Burgen des deutschen Mittelalters - Grundriss-Lexikon" Stürtz Verlag; Wilhelm Gradmann "Burgen und Schlösser in Hohenlohe DRW Verlag.

 

 

 

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